Alles kommt und geht.
Diese Worte sagte schon meine Physiotherapeutin als ich ein Kind war. Sie sagte immer wieder „die Luft kommt und sie geht und sie nimmt sich so viel Zeit wie sie benötigt“, wenn sie Atemtherapie mit mir machte.
Was für wahre Worte. Alles kommt: jeder Zeitabschnitt, jedes Gefühl jede Situation - und wenn wir sie lassen, bleibt sie so lange, wie sie benötigt und dann geht sie auch wieder. So viele Dinge im Leben geschehen wellenförmig.
In Zeiten in denen sich etwas nicht gut anfühlt, warten wir so sehnlichst darauf, dass die Zeit zu Ende geht. Wir wollen nicht glauben, dass - genauso wie sie irgendwann gekommen ist - sie irgendwann auch wieder gehen wird. Wir wollen nicht, dass das Leben entscheidet, wie lange diese Zeit anhält.
Wir wollen es selber entscheiden.
Gerade dann, wenn ich
manchmal denke, dass ich nicht mehr mag und meine Kräfte zu verschwinden scheinen, zeigt das Leben mir, dass noch viel mehr geht, als ich glaube. Eine Herausforderung kann noch so viel größer und
mächtiger werden, als wir manchmal glauben. Sie kann uns schütteln, uns mit Sturm von vorn begegnen und uns zeigen, wie wenig wir doch kontrollieren können. Irgendwann stehe ich nur noch da und
warte, dass es aufhört. Und dann plötzlich lässt der Wind nach und das schütteln wird weniger. Alles was gerade noch so unbesiegbar und unbarmherzig erschien, wird leiser und
weniger.
Ja, das ist das Leben. Alles
kommt und geht. Vertrauen zu haben ist nicht einfach, aber es lohnt sich. Immer wieder.
Kommentar schreiben